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Prächtiges Stundenbuch im Stil der illuminierten Stundenbücher des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich hier wohl um eine der frühesten Publikationen von Léon Cumer, der als Verleger mit „Paul & Virginie“ (1836) bekannt wurde und später vor allem auf dem Gebiet der Chromolithographie und Fotographie neue Druckverfahren voranbrachte (″Imitation de Jesus-Christ“, 1854, und „Évangiles des Dimanches“, 1864). Das vorliegende Stundenbuch besticht durch die sehr aufwändige, prächtige Illumination. Es wurden Exemplare auf Papier und Pergament schwarz-weiß gedruckt und sie wurden wahrscheinlich durch Künstler, die der Verlag entweder beschäftigte oder empfahl illuminiert. Dafür spricht die professionelle und ähnliche Ausführung des Kolorits, welches meist auch sehr reich mit Gold und Silber gehöht wurde. Im vorliegenden Exemplar sind die Silber- oder Goldaufträge oft zudem sehr sorgfältig punziert. Es gab aber kein festgelegtes Farbschema und die Ausführungen sind dadurch individuell. Das vorliegende Exemplar beispielsweise verfügt über eine fast durchgehende Reglierung, die bei einem Pergamentexemplar, welches ich zuletzt gehandelt habe, nicht vorhanden war. Da es sich bei dieser Art Bücher meist um Hochzeitsgeschenke handelte, hatte der Käufer die Möglichkeit, im Teil der „Céremonie de marriage“ und „Messe de marriage“ die Wappen des Brautpaars malen zu lassen, überdies sind am Ende drei Seiten für Familieneinträge vorgesehen. Von beiden Möglichkeiten haben die Vorbesitzer dieses Exemplares keinen Gebrauch gemacht, es findet sich aber eine Seite mit den kunstvoll verschlungenen Initialen „L.S. und „V.E“.– Von tadelloser Gesamterhaltung, Schuber und Chemise leicht berieben.

• Bestellnummer: 1657AB
• Kategorie: Handschriften, Einbände, Buchwesen
• Schlagwörter: Frankreich · Gebetbücher · Illuminierte Miniaturen