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Seltenes und frühes Beispiel einer doppelten Unterschnitt-Bemalung.– Beim sog. Fore-edge-painting wird der Buchblock mit Hilfe einer Schraubklammer so aufgebogen, damit der Maler auf den dergestalt schmal aufgefächerten Vorderschnitt mit wenig flüssigen Aquarellfarben oder Tuschfarben ein Bild malen kann. Nach dem Trocknen wird meist noch ein Gold- oder Marmorschnitt hinzugefügt, so daß nun von der Bemalung nichts mehr zu ahnen ist. Erste Beispiele datieren aus dem 17. Jahrhundert, die Mode des Fore-edge-paintings entstand im 18. Jahrhundert in England und gelangte dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu ihrer Blüte. Die meisten erhaltenen Unterschnitt-Bemalungen datieren aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert.– Bei der hier vorliegenden doppelten Bemalung wird bei Biegung in Gegenrichtung ein zweites Motiv sichtbar. Die Bemalung enthüllt zwei Anglerszenen und dürfte, dem Stil nach zu urteilen, zwischen 1840 und 1860 entstanden sein. Durch die vielmalige Betrachtung der Szenen ist das untere Vordergelenk an der Außenseite angeplatzt, der Rücken aber noch fest und nicht gefährdet.

• Bestellnummer: 5533AB
• Kategorie: Handschriften, Einbände, Buchwesen
• Schlagwörter: Einbände
• Sprache: Englisch