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Das umfangreichste deutsche Werk zur Entomologie mit feinstens gestochenen und kolorierten Tafeln liegt hier in einer nur noch äusserst selten anzutreffenden Vollständigkeit vor. Grund dafür dürfte die deutlich abnehmende Zahl der Subskribenten und der lange Erscheinungszeitraum sein. Meist sind nur noch Fragmente oder unvollständige Exemplare anzutreffen. Bemerkenswert auch der originale Zustand in den Original-Umschlägen und Schubern. Während in den ersten Jahren der aufwändigen Publikation so wie geplant 12 Hefte mit je 24 Tafeln pro Jahr erschienen, und der Erfolg sogar zweite Auflagen der ersten drei Jahrgänge notwendig machte, wurden die zeitlichen Intervalle für einen „Jahrgang“ später immer länger. Letztlich erschienen unter Panzer neun „Jahrgänge“ in 109 Heften zwischen 1793 und 1809. Das 110. Heft wurde 1823 von Geyer herausgegeben und von 1829-44 erschienen unter G.A.W. Herrich-Schaeffer die kaum noch auffindbaren Hefte 111-190. Nach jeweils 12 Heften erschien ein systematisches Indexheft, diese liegen hier mit dem seltenen Frontispiz zusammengebunden in 1 zusätzlichem Heft vor. Dieses ebenfalls in einem Original-Schuber mit Titelschildchen. Unabhängig erschienen sind zwei sehr seltene und ebenfalls vorhandene zusätzliche Publikationen: „Kritische Revision der Insektenfaune Deutschlands“ von Panzer 1805 herausgegeben und die Hefte 1-96 behandelnd, sowie der 1888 erschienene General-Index von E. Saunders.– Nicht genug kann man die Feinheit des Kupferstiches und die Qualität des Kolorits betonen, in Verbindung mit dem originalen Erhaltungszustand und der grossen Seltenheit liegt hier ein besonders reizvolles Buchobjekt vor. „Die alte bayrische Schule der naturwissenschaftlichen Illustrationen hat sich unsterbliche Verdienste besonders um die Entomologie erworben. Sie hat die schönsten Abbildungswerke dieser Wissenschaft geliefert“ (Junk. Rara II, p. 142). Die meisten Tafeln hat der Nürnberger Künstler und Verleger Jacob Sturm (1771-1848) gezeichnet und gestochen. Er lieferte Illustrationen für die besten naturwissenschaftlichen Werke dieser Zeit und gab u.a. „Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur“ heraus. Der Verfasser G.W.F. Panzer (1755-1829) war neben seiner entomologischen Tätigkeit auch praktischer Arzt in Herbruck und hielt Vorlesungen am medizinischen Kollegium in Nürnberg. „There does not exist a more accurate or useful work. The figures are drawn and etched by the famous Sturm, the best entomological artist on the continent; … while the descriptions, although frequently too short, are written by the hand of a master. The system of Fabricius is followed and the work altogether is highly essential to every one who writes upon the entomology of Europe“ (Swainson).– Das Werk fällt hinsichtlich Papier und Ausführung des Kolorits tls. etwas unterschiedlich aus, dies hängt oft, aber durchaus nicht immer von der Auflage ab, welche meist nur im direkten Vergleich zu identifizieren ist. Hier liegt im ersten Heft eindeutig die erste Auflage vor und insgesamt verfügt das Exemplar über eine herausragende Qualität des Kolroits.– Insgesamt von sehr guter Gesamterhaltung und innen frisch. Die unbeschnittenen Blätter naturgemäß am Kopf etwas angestaubt, die Umschläge tls. etwas abgegriffen oder geknittert, die Schuber berieben. Sehr vereinzelte Wurmspuren, bei den Heften 40, 79 und 80 aussen, bei den Heften 64, 85 und 96 auch innen.– Horn-Schenkling 16726. Nissen, ZBI3084. Hagen II, 27,6.

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• Kategorie: Highlights, Archiv